{{ :heftreihe:vampir_horror:vh176.jpg?300|}} Titel:Das Inselmonster \\ Autor:[[Autor: Gordon, Henry | Henry Gordon]] \\ Reihe:[[Inhaltsverzeichnis:Heftreihe:Vampir-Horror-Roman]] Band 176 \\ Originaltitel \\ Titelbild:Carolus Adrianus Maria Thole \\ Verlag[[Verlag:Pabel]], Rastatt 1976\\ Einige Strahlen Sonnenlicht hätten die karge Felsenlandschaft vor dem nagelneuen Bungalow vielleicht attraktiv gemacht. Doch dem Mädchen im grünen Hosenanzug graute es nicht nur vor den tiefhängenden Wolken. Sie saß stocksteif auf dem Beifahrersitz des ebenfalls nagelneuen Landrovers und schaute auf eine zackige, bedrohliche, hoch aus dem Boden ragende Platte. "Wie die Rückenflosse eines Ungeheuers", flüsterte sie. Pamela Holborns ängstliche Bemerkung hatte einen entscheidenden Nachteil: Sie traf zu. Patrick Holborn wuchtete seinen untersetzten, schwitzenden Körper aus dem Geländewagen. Er lachte, doch das Lachen klang unsicher. "Warte nur ab, Mädchen. Du wirst dich hier eingewöhnen." Pamela sah furchtsam zu ihrem Vater hinüber. Sie wußte nie, woran sie bei Daddy war. Auf der Schule hatte sie sich abgewöhnt, ihren Nachnamen zu nennen, nachdem es immer wieder hieß, ach, die Tochter vom alten Holborn. Vom College hatte Daddy sie auch am Vormittag abgeholt und ohne weitere Erklärungen zum Flughafen gefahren. Jetzt waren sie hier, auf der ausgestorbenen, leeren Insel, irgendwo verloren in der Karibik, und Daddy behauptete noch, sie würde sich wohl fühlen. Sie fühlte sich nicht wohl. Sie hatte Angst. Und sie sah ihrem Vater an, daß auch er sich Sorgen machte. Das leuchtende Weiß des Hauses konnte die düstere Stimmung nicht verdrängen. Pamela hatte von ihrer Mutter gelernt, etwas auf Vorahnungen zu geben. Sie warf einen letzten scheuen Blick durch das Fenster auf den bedrohlichen Felsrücken. Dann verriegelte sie die Fensterläden, verschloß die Tür und zündete den Gaskamin an. Minuten später brach der subtropische Regen mit einer wahren Urgewalt los. Die schweren Tropfen trommelten gegen die Fensterläden. Pamela hörte die ruhelosen Schritte ihres Vaters vor ihrer Tür. Als das Mädchen erwachte, leuchteten die erhofften Sonnenstrahlen durch die Ritzen der Fensterläden. {{tag>[ Heftroman]}}