Titel: Ashtaru der Schreckliche
Herausgeber: Erhard Ringer, Hermann Urbanek
Originaltitel
Übersetzer: Eduard Lukschandl, Walter Praxl, Horst Pukallus, Thomas Schlück, Lore Strassl und Michael Wittmann
Titelbild: Patrick Woodroffe
ISBN: 3-453-30833-6
Verlag Heyne, München 1982
Die Hexe murmelte Zaubersprüche und beschrieb seltsame Zeichen in der Luft. Flimmernde Gestalten formten sich. »Gebt mir das Juwel, sonst hetze ich meine Dämonen auf euch!« kreischte sie.
Lächelnd entnahm Theoro seiner Kutte ein Fläschchen und goß den Inhalt in die wabernden Wolken. Sie verschwanden, und anstelle der schwarzhaarigen Hexe erschien eine üppige Blondine.
»Königin Bathyllis!« rief Theoro. »Faßt sie! König Vryxes zahlt viel Lösegeld für Sie!«
Aber schon wisperte das Weib neue Beschwörungsformeln, und eine Feuerwand durchzog das Zimmer. Die Hitze wurde so unerträglich, daß Gezun die Hände vors Gesicht schlug.
»Eine Illusion!« lachte Theoro. »Springt kühn hindurch!« Und tatsächlich – als Gezun die glühende Barriere durchstieß, empfand er keinerlei Schmerz.
Und wieder verwandelte sich die Frau. Sie schrumpfte, neigte sich nach vorn, und ihrer Haut entsprossen Federn. Nach wenigen Herzschlägen erstand ein gewaltiger Adler. Mit durchdringendem Ruf hüpfte er zum Fenster und riß mit scharfen Krallen am Vorhang. Noch im Stolpern griff Gezun nach dem Vogel. Doch mit einem Schnabelhieb befreite sich dieser und schwang sich hinaus in die Nacht. Nur einige Schwanzfedern blieben in Gezuns Händen zurück.
Soweit eine Passage aus L. Sprague de Camps farbenprächtiger Geschichte »Der Stein der Hexenkönigin«. Daneben enthält der Band neun weitere Erzählungen aus der wundersamen und vielfältigen Welt der Fantasy, geschrieben von absoluten Meistern ihres Fachs wie Alan Burt Akers, Poul Anderson, Katherine Kurtz, H. P. Lovecraft, Thomas Burnett Swann und Theodore Sturgeon.
Inhalt: