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buch:der_untergang_der_stadt_passau

Titel:Der Untergang der Stadt Passau
Autor: Carl Amery
Originaltitel
Titelbild: Atelier Heinrichs
ISBN: 3-453-30332-6
Verlag Heyne, München 1975

Als die Seuche erloschen ist, die höchstens einer von 50 000 Menschen überlebt hat, gibt es zwischen dem Nordkap und Timbuktu (und wahrscheinlich darüber hinaus) kaum noch ein Dutzend Männer, die sich darüber im klaren sind, daß ganz entscheidende Weichenstellungen vorgenommen werden müssen, um überhaupt zu überleben und die Zukunft der Menschheit zu sichern.   Man kann, wie der »Scheff« von Passau, versuchen, auf kleinstem Raum eine technologische Zivilisation weiterzuführen, eine Zivilisation aus der Konservendose sozusagen – solange der Vorrat reicht. Oder man kann sich, wie die Rosenheimer, auf eine bewußt reduzierte, der geringen Bevölkerungsdichte und wieder überhandnehmenden Wildnis angepaßte Lebensweise einer quasi frühmittelalterlichen Zivilisationsstufe zurückziehen. Oder man kann, wie die Reste der Ungarn es tun, ganz auf Seßhaftigkeit verzichten und wieder zum Nomaden werden. Und wie diese Weichen auch gestellt werden, es ist damit garantiert, daß es auch in Zukunft nicht an Zündstoff für Konflikte fehlen wird. Und als Kaplan Egid seine Chronik MAGNALIA DEI PER GENTEM ROSMERIORUM, die GROSSTATEN GOTTES DURCH DAS VOLK DER ROSMER, beginnt und vom Jahre 131 POST PESTILENZIAM (das ist ANNO DOMINI 2112) berichtet, zeigt sich, daß die Geschichte der Menschheit – wie gehabt – bereits wieder in vollem Gange ist.

buch/der_untergang_der_stadt_passau.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/04 09:27 von Steffen Glavanitz