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buch:die_blinden_und_der_elefant

Titel: Die Blinden und der Elefant
Autor: Russell M. Griffin
Originaltitel: The blind men and the elephant (1982)
Übersetzer: Irene Holicki
Titelbild:Klaus Holitzka
ISBN: 3-453-31318-6
Verlag Heyne, München 1986

Das Grauen aus den Labors der B-Waffen-Forschung
Ein Schausteller, der ihn irgendwo aufgegriffen hat, bring ihn in eine amerikanische Provinzstadt, denn mit Monstositäten ließ sich schon immer Geld verdienen. Man nennt ihn den „Elefantenmann“, weil sein Kopf so groteske Auswüchse aufweist, und er ist so entsetzlich hässlich, dass er stets eine Art Imkerhut trägt, der seinen Kopf verhüllt…
Unter dieser Hässlichkeit verbirgt sich indes ein warmherziger, empfindsamer junger mann, der Gedichte liebt und sich nach persönlichen Bindungen sehnt, nach einer Mutter. Und selbstverständlich ist das Fernsehen an seinem Fall interessiert, das eine publikumswirksame, rührselige Story vom ausgesetzten Monsterkind wittert.
Doch der Elefantenmann hatte nie eine Mutter. Das Foto, das er bei sich trägt, ist das Bild einer Nonne in einem Heim für behinderte Kinder, wo er aufwuchs. Niemand ahnt, dass er kein Geschöpf der Natur, sondern ein Produkt der B-Waffen-Forschung ist, das von einer Biologin aus dem Labor geschmuggelt wurde, als er getötet werden sollte. Niemand ahnt, dass die Forschung an geheimen Methoden bastelt, die den Gegner an der genetischen Wurzel treffen sollen: durch mutierte Viren erzeugte Tumoren in den Keimdrüsen. Und was da in Reagenzgläsern an unsäglich monströsen Fötussen heranwächst und aus „wissenschaftlichen Gründen“ künstlich am Leben erhalten wird, ist oft frappant menschenähnlich – und manchmal sogar intelligent.
Ein erschütternder Roman über die Hybris einer verantwortungslosen Gentechnik, die sich in der B-Waffen-Forschung freilich längst weit jenseits aller vertretbaren Grenzen bewegt.

buch/die_blinden_und_der_elefant.txt · Zuletzt geändert: 2021/01/14 12:12 von Steffen Glavanitz