Titel: Die Stimme der Unendlichkeit
Herausgeber: Mariangela Sala
Originaltitel:
Übersetzer: Hilde Linnert
Titelbild:
ISBN: 3-453-30714-3
Verlag Heyne, München 1981
Nico griff zum Hebel, um ein Fenster im Helibus zu öffnen. Da legte sich rasch eine Hand auf seinen Arm. »Was haben Sie vor?« fragte ein Herr. »Aufmachen«, keuchte Nico, »ich ersticke.« Der andere schüttelte entschlossen den Kopf. »Das Fenster bleibt zu.« Nico lachte schrill. »Es geht Sie einen Dreck an, was ich tue.«
Der Mann zog eine Karte hervor und hielt sie Nico unter die Nase. »Kontrolle der AMW - Allgemeine Medizinische Vereinigung.« Nico ließ den Kopf hängen. »Fahrer!« schrie der Mann.
»Anhalten!« Er drängte Nico aus dem Bus und in eine Toreinfahrt. »ich habe alles vorschriftsmäßig bei mir«, beteuerte Nico. »Hier: Fieberthermometer, Aspirin, Hustensaft, Vitamin C und 812, Heftpflaster, Augensalbe, Antibiotika.« »Und die Leibbinde?« forschte der Kontrolleur. »Hören Sie, mein Chef feuert mich, wenn ich zu spät…« »Leibbinde!« beharrte der Mann. »Mein Gott, hier! Und da das Flanellunterhemd, die Wollstrümpfe.« Der AMW-Schnüffler zog ein Notizbuch hervor und schrieb. Ihr Versuch, widerrechtlich ein Fenster zu öffnen, ist als staatsgefährdende Sabotage zu werten. Eine Sonderbehandlung unserer Spezialisten wird Ihnen guttun.«
Soweit eine Passage aus Lino Aldanis brillanter Zukunftssatire »Siebenunddreißig Grad«, der entsetzlich-komischen Vision vom totalitären Gesundheitsstaat. Des weiteren stellt dieser Band 21 der besten italienischen SF-Erzählungen aus den letzten zwei Jahrzehnten vor. Hauptthemen des ungemein farbigen Querschnitts sind galaktische Abenteuer, Zeitreisen und die Kolonisierung fremder Planeten.
Inhalt: