Autor: Richard Herley
Originaltitel: The penal colony (1987)
Übersetzer: Reinhard Heinz
Titelbild:Michael Hasted
ISBN: 3-453-04467-3
Verlag Heyne, München 1991

Man schreibt das Jahr 1997. Die Gefängnisse in Großbritannien sind überfüllt. Die Jusitzvollzugsbehörden finden eine ebenso geniale wie barbarische Lösung: die Insel Sert, 25 Meilen vor der Küste Cornwalls im Atlantik gelegen, wird als Strafkolonie angelegt. Schwerverbrecher mit dem Strafmaß »lebenslänglich« werden nach Sert deportiert und dort ausgesetzt. Man spart die Kosten für Gefängniswärter; modernste Elektronik via Satellit und verankerten Schiffen legt einen undurchdringlichen Gürtel um die Insel. Ein Hubschrauber bringt das Notwendigste vom Festland - und den »Nachschub«, der zunächst einmal versuchen muß, die ersten Tage zu überleben, denn die Mitgefangenen machen sich einen Spaß daraus, die Neuankömmlinge zu jagen, sie, sexuell zu mißbrauchen, zu versklaven oder zu töten. Über eine »Überbelegung« der Strafkolonie braucht sich die Regierung keine Gedanken zu machen, erst recht nicht über eine Wiedereinführung der Todesstrafe.
Dies ist die erschütternde Geschichte des Anthony John Routledge. Er wurde für einen Sexualmord, den er nicht begangen hat, zu lebenslanger Haft verurteilt. Es gelingt ihm, in dieser Männergesellschaft, geprägt von Brutalität und Grausamkeit, zu überleben, aber ihm ist klar, daß dies nur einen Aufschub bedeutet. Wie alle anderen träumt er davon, von der Insel zu fliehen, aber schon der Versuch ist tödlich. Die Regierung weiß, daß diese Ungeheuerlichkeit des Strafvollzugs niemals an die Weltöffentlichkeit gelangen darf.