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heft:das_absolutum_-_terra

  Titel: Das Absolutum
Autor: Alfred Elton Van Vogt
Reihe:Terra Band 237
Originalzusammenstellung
Übersetzer: Jesco von Puttkamer
Titelbild: Karl Stephan
Verlag:Moewig, Rastatt 1962

Wir wollen heute Jesco von Puttkamer, dem Übersetzer dieses TERRA-Bandes, das Wort erteilen, indem wir im Folgenden seine Gedanken zu den drei van-Vogt-Novellen, aus denen ja DAS ABSOLUTUM besteht, abdrucken.
In DAS GEWÖLBE DES UNGEHEUERS befaßt sich van Vogt mit einem Thema, das in der SF-Literatur bisher noch keine anderen Vertreter gefunden hat: der Zahlentheorie. Die Reihe der Primzahlen ist ein Hauptgegenstand zahlentheoretischer Untersuchungen, die zu den schwierigsten der ganzen Mathematik gehören. In seiner Antwort auf die sich logischerweise ergebende Frage nach der Ultimaten Primzahl kommt van Vogt zu einem Ergebnis, das den Leser in seiner Eindeutigkeit nicht wenig verblüfft, auch wenn die Lösung des Problems vom Standpunkt der Mathematik nur dank eines „deus ex machina“ herbeigeführt wird. Aber letzteres ist eines der Vorrechte von Science Fiction.
ERFÜLLUNG, die zweite Erzählung, geht in ihrer Extrapolation unserer abendländischen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sogar noch weiter. Der heutige Stand der Elektronentechnik und insbesondere die Erkenntnisse in der Kybernetik lassen es als unwahrscheinlich erscheinen, daß ein künstliches Gehirn jemals selbständig zu denken vermag. Wie wir jedoch im Vorstehenden gesehen haben, versucht van Vogt in seinen Erzählungen, die Metaphysik zu einem aktuellen, wissenschaftlichen Vorgang umzuwandeln, und kommt demzufolge in der vorliegenden Novelle zu dem Schluß, daß selbst das Ichbewußtsein zu einem technischen Existenzproblem werden kann. Daß das von ihm postulierte Elektronengehirn auf dem Boden unserer abendländischen Naturwissenschaft prinzipiell unmöglich ist, spielt hier weniger eine Rolle, als weitaus mehr die ungemein zwingende Logik, die van Vogt seiner Geschichte zugrunde gelegt hat.
In ASYL konfrontiert van Vogt zwei grundverschiedene Welten. In reizvoller Polarität stellt er die kosmische Konzeption eines Sternenreiches der uralten Idee des Vampirismus gegenüber. Im Zuge der von ihm angestrebten Säkularisation aller metaphysischen Perspektiven kleidet er jedoch den Begriff des blutsaugenden Vampirs in das Gewand natürlicher, technisch-physikalischer Prozesse und extrapoliert ihn somit in einen Existenzbereich, in dem es für Mystik keinen Platz mehr gibt. Daß seine Dreegh-Vampire dadurch für den heutigen Menschen nur noch morbider und horribler werden, ist eine logische Randerscheinung, die dem eigentlichen Sinn dieser Geschichte, der Unterhaltung zu dienen, jedoch nur förderlich ist.
In diesem Sinne und mit einem besonderen Dank an den Übersetzer, der wahrlich keine leichte Aufgabe hatte, verabschiedet sich für heute
 
Ihre
TERRA-REDAKTION
Günter M. Schelwokat

Inhalt:

  • Das Gewölbe des Ungeheuers - Vault of the beast (1940)
  • Asyl - Asylum (1942)
  • Erfüllung - Fulfillment (1951)
heft/das_absolutum_-_terra.txt · Zuletzt geändert: 2018/07/21 14:35 von Steffen Glavanitz