Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


heft:der_doppelgaenger_u.a.stories_-_terra

  Titel:Der Doppelgänger u.a.Stories
Autor: William Voltz
Reihe:Terra Band 393
Originaltitel
Titelbild:Karl Stephan
Verlag:Moewig, Rastatt 1965

Liebe SF-Freunde!
 
Mit Befriedigung registrierten wir eine ganze Anzahl von Leserurteilen zu den Analysen und Aufsätzen aus der Feder von H. W. Mommers, Hubert Straßl und Dr. Erich Mörth. (Die besagten Aufsätze und Analysen erschienen in den TERRA-Bänden 369, 370, 371, 373 und 382 an dieser Stelle!)
Unsere Leser, die zu den Themen Stellung nahmen, verfochten dabei verschiedene Ansichten – und das ist schließlich kein Wunder, wenn man bedenkt, daß selbst SF-Experten über das Wesen des Genres verschiedener Meinung sind.
Eine Stellungnahme zu diesen Themen liefert Lothar D. Schenk aus Ludwigshafen. Der SF-Freund schneidet einige interessante Punkte an und meint:
„In letzter Zeit haben Sie im Rahmen Ihrer Diskussionsseite mehrere Veröffentlichungen gebracht, die mich, einen alten TERRA-Leser, nicht kalt lassen können. Als erstes möchte ich auf H. W. Mommers und H. Straßls Vorwort zu ‚Journey to Infinity’ zu sprechen kommen. Diese Einführung in die Science Fiction ist durchwegs gelungen und nur zu loben. Nicht zuletzt hat sie meine Stellung zur Perry Rhodan-Serie entscheidend geklärt.
Ich beziehe mich auf Frederik Pohls Ausspruch: ‚SF ist die der Wirklichkeit entsprechende Erweiterung einer Lüge … Wenn diese unwahre Feststellung einmal getroffen ist, wird alles Weitere unumstößlich von ihr beherrscht.’ Wenn ich mir nun die Rhodan-Serie betrachte, so finde ich – notwendigerweise – eine Unzahl solcher ‚Lügen’, denn das folgt ganz unweigerlich aus der geradezu gigantischen Ausdehnung dieser Serie. Ich gehe nun in meiner Folgerung nicht so weit, daß ich behaupte, die Serie sei deswegen keine Science Fiction, aber durch die Anwendung immer neuer und neuer Voraussetzungen hat sie sich zu einer Monstrosität der Science Fiction entwickelt. Ich weise darauf hin, daß ich von der Serie als solcher spreche. Die einzelnen Romane können, wenn man sie als in sich abgeschlossene Werke betrachtet, durchaus höchsten Ansprüchen genügen, und ich begrüße in diesem Sinne besonders das Erscheinen Ihrer Perry-Rhodan-Taschenbücher. Die Serie in ihrer Gesamtheit lehne ich jedoch ab. Ich komme nun zu Dr. Erich Mörths Aufsatz: PROBLEMATIK DER MODERNEN ZUKUNFTSROMANE. Vieles ist hier richtig gesehen, doch scheint es mir nicht richtig, SF als Volksliteratur zu werten. Dr. Mörth schreibt selbst, er bezweifle es, daß SF hinsichtlich ihres Leserkreises Volksliteratur sei. Schließlich ist es nicht jedermanns Sache, Romane zu lesen, die vielfältige und manchmal recht komplexe Fragestellungen enthalten. In dieser Hinsicht kann SF nie Volksliteratur sein, es sei denn, es spaltet sich von der unproblematischen Space Opera her ein Zweig ab. Solch ein Abkömmling dürfte dann aber nie stellvertretend für das ganze Genre genommen werden und auch nicht dazu verführen, SF als Volksliteratur zu werten.“
Soweit Lothar Schenks Meinung!
 
Freundliche Grüße bis zum Erscheinen des TERRA-Bandes 394 in der nächsten Woche!
 
Die SF-Redaktion des
Moewig-Verlages
Günter M. Schelwokat

Inhalt:

  • Der Dolmetscher
  • Der Doppelgänger
  • Urlaub auf Morgunguma
  • Pionierkomplex
  • Totenwache
heft/der_doppelgaenger_u.a.stories_-_terra.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/06 09:22 von Steffen Glavanitz