Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


No renderer 'pdf' found for mode 'pdf'
heft:der_einhornreiter

Titel:Der Einhornreiter
Autor: Cora Shapiro
Reihe:Vampir-Horror-Roman Band 288
Originaltitel
Titelbild:Erdine Ertugrul
VerlagPabel, Rastatt 1978

„Sein Pferd ist verwundet - kein Zweifel, ich habe es getroffen! Hier, seht! Zwischen den Brombeersträuchern findet man die Schweißspur, und dort beim Mastixstrauch, über den er gesetzt hat, sind ihm die Beine schwach geworden! Los, weiter, wir müssen ihn kriegen, ich will sein Leben!“ „Es ist Wahnsinn, Herr, wir können doch nicht…“ „Bei Sankt Saturn, dem Schutzheiligen Sorias, versperrt ihm dort beim Eichengestrüpp den Weg! Hetzt die Hunde an! Stoßt in die Hörner, daß euch die Lunge platzt! Drückt den Gäulen die Sporen in die Weichen! Seht ihr denn nicht, daß er auf die Pappelquelle zu flieht? Wenn wir ihn nicht zur Strecke bringen, bevor er sie erreicht, müssen wir aufgeben.“ Die Schluchten des Moncayo warfen in mehrfachem Echo den Klang der Hörner zurück. Das Gebell der entfesselten Meute und das Lärmen der Knappen brach mit erneuter Kraft los, und der ganze wirre Haufe von Menschen, Pferden und Hunden stürzte dem Ort zu, den Ignacio, der Jägermeister des Grafen von Almenar, mit unverhohlenem Grauen betrachtete. „Ihr wollt wirklich, Herr?“ fragte er entsetzt. „Vorwärts!“ befahl Don Fernando. „Ich will ihn haben - ich muß ihn haben! Sterben soll er durch meine Hand!“ Aber es war alles umsonst. Als der schnellste der Hunde keuchend und mit schäumenden Lefzen das Eichengestrüpp erreichte, war der Flüchtende schon mit einem einzigen Satz darüber hinweggesprungen und verschwand nun zwischen dem Buschwerk, das zur Quelle führte. „Halt! Alle Mann halt!“ rief Ignacio. Er wandte sich an seinen Herrn.

heft/der_einhornreiter.txt · Zuletzt geändert: 2017/02/27 11:28 von Steffen Glavanitz