Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


heft:der_magische_helm

Titel:Der magische Helm
Autor: John P. Vanda
Reihe:Vampir-Horror-Roman Band 196
Originaltitel
Titelbild:Nikolai Lutohin
VerlagPabel, Rastatt 1976

Seit vielen Stunden schon lag er schlaflos in seinem Prunkzelt. Tamerlan, der grausame Mongole der Eroberer halb Asiens, hatte Angst. Sein Körper war schweißnass. Die alte Beinwunde aus der großen Schlacht von Kara Ula Nor schmerzte wieder. Und es war so seltsam schwül im Zelt. Kein Lüftchen regte sich in der Ebene von Samarkand. Auch das Heerlager war unruhig. Tamerlan vernahm wieder das schmetternde Wiehern von Amir, seinem Leibroß. Die Dromedare stampften ruhelos in ihren Hürden auf und ab. Klagend heulte ein Hund. Ächzend richtete sich der Mongole auf. Sein Atem ging schwer und stoßweise. Sein Gesicht schimmerte gelb im Schein der Ampel aus persischem Glas. Die Hand Tamerlans tastete nach dem scharfen Krummschwert. Fest umspannte seine kräftige Faust den Juwelenbesetzten Griff der Waffe. Gefahr drohte, Der Mongolenfürst spürte es. Er starrte gebannt auf die Zeltleinwand, die sich soeben bewegt hatte, Wollte man ihn überfallen? Heimtückisch meucheln? Wieder bauschte sich der schwere bestickte Stoff. Stärker als zuvor. Tamerlan glitt von seinem Lager und erwartete stehend die Angreifer. Plötzlich löste sich die Zeltwand in Nichts auf. Sie war einfach nicht mehr vorhanden. Tamerlan, gelähmt vor Grauen. Blickte direkt in den unheimlichen Nachthimmel, sah das flimmern von Myriaden von Sternen. So hell hatten sie noch nie geglänzt. Er wollte rufen, aber er musste entsetzt feststellen, daß er sich nicht bewegen konnte. Jetzt verschwanden die Sterne. Tiefe, undurchdringliche Schwärze.

heft/der_magische_helm.txt · Zuletzt geändert: 2016/12/19 13:24 von Steffen Glavanitz