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heft:deserteure

Titel: Deserteure
Autor: Hans Kneifel
Originaltitel
Reihe:Orion Band 4
Titelbild:Eddie Jones
Verlag Pabel Rastatt 1976

Luna secunda …
Der tote Satellit eines unfruchtbaren, atmosphärelosen Planeten lag im Raumkubus Drei/Ost 109. Er stellte nichts anderes dar als eine der verblüffenden Unregelmäßigkeiten des Kosmos. Innerhalb der Raumkugel von 900 Parsek Durchmesser, in deren Mittelpunkt das Sonnensystem mit dem Planeten Terra lag, gab es zwei völlig identische Monde. Der Mond der Erde und Luna secunda, den Zweiten Mond. Jede einzelne Kleinigkeit war doppelt vorhanden.
Jeder Krater, jedes Meteorfeld, die gesamte Topographie, Bahnabstände vom Planeten, Umdrehungsgeschwindigkeit, Schwerkraft und sämtliche anderen Daten waren identisch. Luna secunda war absolut leblos, unbewohnt – und war raummilitärisches Sperrgebiet. Nur einige vollrobotische Nachrichtengeräte waren im Mondboden verankert.
Cliff Allistair McLane war ein erfahrener Raumfahrer, aber jedesmal packte ihn ein Bild dieser Art aufs neue. Es war unheimlich, wie sich aus der sternübersäten Dunkelheit des Kosmos plötzlich eine sichelförmige Linie abzuzeichnen begann. Aus der Linie wurde, je näher das Schiff heranflog, eine Halbkugel mit einer scharfen Trennlinie von Licht und Schatten. Krater taten sich auf. Krater in sämtlichen Größen, Höhen und Durchmessern. Eine schweigende Welt bildete sich auf dem großen runden Zentralschirm, vor dem McLane saß.

heft/deserteure.txt · Zuletzt geändert: 2017/10/27 19:18 von Steffen Glavanitz