Titel:Die Nacht der Sonnenwölfe
Autor: Marcus T. Orban
Reihe:Zauberkreis-SF Heft 28
Originaltitel
Titelbild:
Verlag:Zauberkreis, Rastatt 1967

Am ganzen Körper zitternd tänzelte T’Fay auf seinen vier Beinen über den weichen Boden der Station. In immer kürzeren Abständen schossen die vor seiner Brust zusammengelegten fünf Tentakel nach vorn. Nervös versuchte er, die Feineinstellung des Betrachters zu regulieren.
Es war unsinnig. Die Berichte lagerten seit mehr als zehntausend Lum in den Archiven. Die Projektionen wirkten blaß und farblos.
Aber es gab keinen Zweifel: die Sagen und Mythen der Ksarrani besaßen einen durchaus realen Hintergrund.
T’Fay durfte nicht länger zögern. Er mußte die Wissenden informieren. Die Anzeichen ließen nur den einen Schluß zu, den T’Fay schon längst befürchtet hatte: eine neue Dunkelheit stand bevor!
Damit war der Untergang der Ksarrani besiegelt. Jeder Ksarrani wußte, daß die Welt den Massenmittelpunkt eines äußerst labilen Sieben-Sonnen-Systems bildete. Eine derartige gravierende Verlagerung der lichtspendenden Himmelskörper über Ksarr bedeutete den sicheren Zusammenbruch des Gleichgewichtes!
T’Fay schluchzte. Ein Frösteln lief durch seinen schlanken, langgestreckten Körper. Der runde, unbehaarte Kopf über dem sehnigen Hals wandte sich ab. T’Fay spürte, wie seine Rückenhaare sich aufrichteten.
Ein klagender Ton entrang sich seiner Brust. War es schon soweit? Kam die Dunkelheit bereits?
T’Fay sprang nach vorn. Mit großen Sätzen hastete er zum Ausgang der Station. Automatisch öffneten sich die Türen. Da zuckte T’Fay zusammen: nur noch zwei Sonnen standen am Himmel.
Ein heftiger Windstoß drückte T’Fay gegen die Wand der Station. Das große Schild mit dem tausendfach über Ksarr verbreiteten Leitspruch fiel klirrend zu Boden. T’Fay krümmte sich zusammen. Dann wehte weißer Sand über das Schild mit der Aufschrift:
„Zwei Zeichen bedeuten für Ksarr das Ende - das Leuchten der Sieben und lichtlose Nacht!“