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heft:die_strandhexe

Titel: Die Strandhexe
Autor: Brian Elliot
Originaltitel
Reihe:Gespenster-Krimi Band 220
Titelbild:
Verlag Bastei, Bergisch Gladbach 1977

Der Schein von vier riesigen, flackernden Kerzen tauchte den Raum in gespenstisches Licht. Die Wände und die niedrig gezogene Decke waren mit tiefschwarzen Tüchern bespannt. Geheimnisvolle Symbole und Zeichen zierten den Stoff. Sie wirkten wie Schrittzüge, Schriftzüge einer Sprache, die an Hieroglyphen erinnerten und die doch keiner der alten Ägypter zu entziffern vermocht hätte. Die hochgewachsene Frau im nachtdunklen, weitgeschnittenen Gewand aber war in der Lage, die fremdartigen Zeichen zu lesen und zu deuten. Sie stand in der Mitte des Raums und blickte auf eine große goldene Schale hinab, die auf einem Steinsockel ruhte. Rechts und links von dem Sockel standen zwei weitere Gebilde aus Stein, längliche, viereckige Blöcke, in die muldenartige Aussparungen hineingearbeitet worden waren. Und in diesen Mulden lagen zwei Frauen, in einem tiefen, reglosen Schlaf versunken. Beide waren vollkommen nackt. Die eine, jung und außergewöhnlich hübsch, wirkte wie ein Sinnbild des blühenden Lebens. Die andere hingegen, alt, verbraucht, mit runzelnübersäter, faltiger Haut, schien bereits dicht an der Schwelle des Todes zu stehen.

heft/die_strandhexe.txt · Zuletzt geändert: 2016/10/27 16:21 von Steffen Glavanitz