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heft:die_tochter_der_pandora

Titel:Die Tochter der Pandora
Autor: Georges Gauthier
Reihe:Vampir-Horror-Roman Band 252
Originaltitel
Titelbild:Nikolai Lutohin
VerlagPabel, Rastatt 1978

„Also, wenn du mich fragst, Guy, dann rate ich dir ab, zu dieser spiritistischen Sitzung zu gehen“, sagte Patricia ernst. „Ich habe ein ganz sonderbares Gefühl … Wenn ich mir vorstelle, du könntest dazu beitragen, daß man Verstorbene aus ihrer Ruhe reißt und dazu veranlaßt, sich Lebenden zu offenbaren und mit ihnen in Kontakt zu treten. Wirklich, Guy, ich finde das abscheulich!“ „Aber du hältst es nun immerhin für möglich, daß es geschehen könnte“, sagte Guy Cravelin lächelnd. „Bislang hast du immer behauptet, alles sei Humbug und beruhe auf Täuschung, und Kolotay sei nichts als ein ausgekochter Betrüger.“ „Ein Betrüger ist er“, meinte Patricia. „Du weißt so gut wie ich, daß er den denkbar schlechtesten Ruf genießt. Er war zeitlebens ein mieser Glücksritter, ein undurchsichtiges Subjekt. Das weiß ganz Paris.“ „Aber ganz Paris rennt zu ihm. Das heißt, nur diejenigen, denen er es erlaubt, zu ihm zu kommen. Er sucht sich seine Leute genau aus, denn er ist mächtig in Mode, dieser Rasputin von Paris, wie er genannt wird.“ Patricia Bernard, 26 Jahre alt, ein gefragtes Fotomodell und von atemberaubender Schönheit, schaute lange Zeit schweigend auf die vorbeirasende Landschaft. Guy Cravelin war ein ausgezeichneter Fahrer. Er ließ den Porsche über die schmalen, aber gut ausgebauten Straßen zwischen Blois und Vendome flitzen, Die Verlobten hatten sich in der Nähe von Blois über die Fortschritte informiert, die das Landhaus machte, welches in herrlicher Lage an den sanften Hängen über der Loire seiner Fertigstellung entgegensah. Die Grundmauern standen schon, der Architekt selbst überwachte die Arbeit.

heft/die_tochter_der_pandora.txt · Zuletzt geändert: 2016/12/21 10:53 von Steffen Glavanitz