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heft:frankenstein_und_der_werwolf

Titel:Frankenstein und der Werwolf
Autor: Donald F. Glut
Reihe:Vampir-Horror-Roman Band 165
Originaltitel: Dracula vs. the Werewolf, 1975
Übersetzer:Sebastian Wiesner
Titelbild:Carolus Adrianus Maria Thole
VerlagPabel, Rastatt 1976

Nebelschleier schwebten auf den Wald herab, in dessen Schutz die Zigeuner ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wie Geisterfinger griffen die dünnen Schwaden nach den Bäumen, ehe sie auf den Boden herabsanken. Der Vollmond stand am Himmel und badete die wirbelnden Nebelstreifen in bläuliches Licht. Der verlockende Duft von am Spieß gebratenem Fleisch und das Fiedeln mitreißender Weisen schlug Vitalis bereits entgegen, auch wenn der Nebel das Lager noch vor ihm verbarg. Doch plötzlich begann sein Rappe ängstlich zu wiehern und bäumte sich auf. „Was hast du denn, Junge?“ fragte Vitalis und bemühte sich das Tier zu beruhigen. Er fröstelte mit einem mal. Es war ihm, als hielte der Wald selbst den Atem an und ducke sich vor etwas Drohendem, das im Finstern lauerte. Das Pferd schnaubte und rollte die Augen. Der Zigeuner war froh, als er den Baum am Waldrand erreicht und das Tier dort, wie schon in den letzten Tagen seit ihrer Ankunft hier, festgebunden hatte. Irgend etwas zwängte sich durch das raschelnde Buschwerk um das Lager. Vitalis stand stockstill. Bestimmt war es keiner der Zigeuner, denn die würden den offenen Weg zum Wald nehmen und sich nicht durch das dichte Gebüsch kämpfen. Was mochte es sein? Dem Geräusch nach war es kein gerade kleines Geschöpf. Aber es gab hier in dieser Gegend Englands keine größeren Raubtiere. Trotzdem zog er rein automatisch die geladene Pistole. Ehe er noch etwas sehen konnte, wurde er sich eines scharfen Geruchs bewußt, der ihn an einen Zwinger mit einer aufgeregten Meute von Hunden erinnerte. Und tatsächlich, jetzt hörte er auch ein gefährliches Knurren.

heft/frankenstein_und_der_werwolf.txt · Zuletzt geändert: 2016/12/14 16:00 von Steffen Glavanitz