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heft:gebeine_aus_der_hexengruft

Titel: Gebeine aus der Hexengruft
Pseudonym: Dan Shocker
Autor: Jürger Grasmück
Originaltitel
Reihe:Larry Brent Band 113
Titelbild: R.S. Lonati
Verlag: Zauberkreis, Rastatt 1983

„Ihr dürft mich nicht töten!“ Sie wußte selbst nicht, woher sie noch die Kraft nahm, diese Worte auszusprechen, die hohl und dumpf durch ihr kleines, kahles Verlies klangen, in das man sie gesperrt hatte. Die finster dreinblickenden Gestalten bildeten einen Halbkreis um sie. „Sag' endlich, daß du eine Hexe bist!“ preßte der große, hagere Mann, der sich vorschob, zwischen den gelben Zähnen hervor. Es war Jonker, der Hexenjäger. Er hatte sie aufgetrieben und mit fadenscheinigen Methoden den Nachweis geführt, daß sie sich den Mächten des Bösen verschrieben hatte und mit ihnen verkehrte. Man hatte sie gequält und gefoltert, geschlagen und getreten. Cynthia Maniot war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Das naturblonde, schimmernde Haar war aschgrau geworden, das schöngeschnittene Gesicht mit den vollen Lippen wirkte lederartig und verzerrt. Die Augen glühten in wildem Feuer. Cynthia Maniot war eine verführerische, bildschöne Frau gewesen, und Spuren der einstigen Schönheit erkannten die Männer, die mit dem schrecklichen Hexenjäger Jonker die Zelle betreten hatten, noch jetzt. Kein Mitleid lag in ihren Augen. Sie kannten keine Rücksicht.

heft/gebeine_aus_der_hexengruft.txt · Zuletzt geändert: 2016/09/18 17:21 von Steffen Glavanitz