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taschenbuch:kreuzzug_des_boesen

Titel: Kreuzzug des Bösen
Autor: Horst Hoffmann
Originaltitel
Reihe:Perry Rhodan - Planetenromane Original Band 331
Titelbild: Alfred Kelsner
Verlag Pabel-Moewig, Rastatt 1990

Sie wecken die Schläfer – und werden zu Werkzeugen der Rache

Prolog

Am 26. Februar 2801 landet die EX-46117 auf dem vierten Planeten des neu katalogisierten Sonnensystems EX-46117-271. Der Planet, von der Biologin Shoy Druganow Wonder genannt, ist etwa marsgroß, besitzt eine relativ hohe Schwerkraft von 1,17 g und eine Durchschnittstemperatur von 15 °C, sowie eine atembare Sauerstoffatmosphäre. Auffallend ist, dass die klimatischen Daten der Atmosphäre weder mit dem Wasserstand der Ozeane, der 300 Meter zu niedrig ist, noch mit der vorhandenen Fauna übereinstimmt. Es existieren an Land nur so genannte Pionierpflanzen, also Pflanzen die den Weg bereiten für höher entwickeltes Leben, und eine geringe Anzahl an Mikroben. Weiteres tierisches Leben fehlt völlig. Bei der Untersuchung der Flora stellt die Biologin Shoy Druganow ein maximales Alter von 20.000 Jahren fest. Auf den Kontinenten finden sich eine Vielzahl von bis zu 1200 Metern tiefen Löchern, jeweils in Fünfergruppen pentagrammförmig zusammengefasst.

Der Kommandant der EX-46117, Oberst Nahaj Lhiuso, erhält kurze Zeit vor dem Flug einen Geheimauftrag der Solaren Abwehr, der besagt, dass er Geheimmaterial an einem bestimmten, nicht näher bezeichneten Ziel abliefern soll. Zusätzlich an Bord ist, von der Explorerbesatzung unbemerkt, eine angeblich akonische Agentin mit dem Namen Rimoan. Sie befindet sich als geheimer Passagier auf dem Explorer, um die geheimen Unterlagen von Oberst Lhiuso stehlen zu können.

Die Übernahme

Bei der Untersuchung der Löcher auf den Kontinenten wird die erste Einsatzgruppe unter dem Kommandanten, von den dort als Bewusstseinsinhalte ruhenden letzten sechs überlebenden Ureinwohnern übernommen. Nach und nach gelingt es den Übernommenen alle weiteren Besatzungsmitglieder in die Höhlen zu befördern, wo sie ebenfalls geistig versklavt werden. Lediglich Shoy Druganow und der Astrogator Major Dennis Farlow schöpfen Verdacht, können jedoch die verhängnisvolle Entwicklung nicht mehr aufhalten und werden später ebenfalls übernommen. Die akonische Agentin beobachtet zu diesem Zeitpunkt nur und ist über den gebotenen Dilettantismus höchst ungehalten. Die so Versklavten verlieren ihre Individualität, ihre einzige Antriebsfeder ist der Hass und die Rache gegen die so genannten »Sternenteufel«. Als Ausdruck der vollständigen Übernahme werden ihre Augen völlig schwarz.

Chaos in der Galaxis

Zwischen dem 19. und 25. Februar 2801 vernichtet die Besatzung der EX-46117 mehrere Geheimstationen, Planeten und Raumschiffe. Am 26. Februar paralysiert sie jedoch die Besatzung des 200 Meter Kreuzers GHANDI, um sie auf Wonder ebenfalls übernehmen zu können. Einige Tage später sind bereits vier Schiffe versklavt, zwei terranische, ein akonisches und ein Schiff der Blues. Die Menge an übernommenen Raumschiffen beginnt exponentiell anzusteigen, die Anzahl an zerstörten Stützpunkten und Schiffen der galaktischen Völker ebenfalls. In der Galaxis droht die Situation zu eskalieren. Erst als klar wird, dass die Vernichtung intelligenten Lebens wahllos geschieht, gewinnt die Vernunft Oberhand. Da eines der ersten vernichteten Schiffe den Angreifer zuvor noch als EX-46117 identifizieren konnte, begibt sich Reginald Bull am 5. März 2801 mit dem Ultraschlachtschiff STARWIND und fünf Kreuzern zum ersten vernichteten Stützpunkt. Dort trifft einer der fünf Kreuzer auf das von einem Atombrand beinahe zerstörte Wrack der EX-46117.

EX-46117

Nachdem Rimoan erkennen muss, dass ihr Auftrag vor dem Hintergrund der Ereignisse irrelevant geworden ist, beschließt sie die Galaxis mittels eines Funkspruchs zu warnen. Die Übernommenen können jedoch den Funkspruch abfangen und beginnen die Agentin zu jagen. Bei der folgenden Auseinandersetzung setzt die angebliche Akonin eine Waffe ein, die nie von den Akonen hergestellt wurde, einen so genannten Kernzünder als Handfeuerwaffe. Das Schiff vergeht in einem Atombrand. Rimoan gelingt es, vor der Explosion mit einer Moskito-Jet aus dem Wrack zu fliehen; zuvor erfährt sie jedoch, dass die Bewusstseinssplitter nach dem Tod ihrer Träger wieder nach Wonder zurückkehren. Sie kapert die Space-Jet, die zu ihrer Rettung ausgesandt wird, und zwingt den Piloten, Jeremy Endless, sie nach Wonder zurückzubringen.

Finale und Hintergründe

Rimoan lässt Endless an der Oberfläche zurück und dringt in einen der Schächte ein. Obwohl sie darauf gefasst ist, geistig übernommen zu werden, wird sie beinahe überwältigt. In der folgenden geistigen wie körperlichen Auseinandersetzung zeigt sie jedoch ihr Potenzial. Nicht nur, dass sie sämtliche angreifenden Roboter quasi im Unterbewusstsein zerstört, während ihr Bewusstsein den mentalen Angriffen der letzten Ureinwohner trotzt, es gelingt ihr auch, deren Geschichte zu erfahren.
Vor 25.000 Jahren hieß der Planet Achrankonokur und war eine blühende Welt, deren intelligente Eingeborene, die Achrankanis – obwohl technisch hochentwickelt – in völligem Einklang mit der Natur lebten. Sie hatten nie das Bedürfnis, zu den Sternen zu fliegen und waren sehr stark mit MUTTER, wie sie ihren Planeten nannten, verwurzelt. Sie waren kugelförmige Wesen mit drei Armen und zwei Beinen, sowie einem breiten Kopf und eingeschlechtlich.

\\Ihr Orakel warnte sie vor einem Angriff und der Zerstörung aus dem All. Deshalb legten Sie überall auf ihrer Welt Schächte an, die ihnen Schutz gewähren sollten. Der Angriff kam jedoch zu überraschend und nur sechs von ihnen, dem emotionalen Echn, dem weisen Achra, Ahn, Ilh, Ohrn und Uchu gelang es in die Schächte zu entkommen. Dort wurde ihr Bewusstsein in maschinelle Kugeln transferiert und zur Sicherheit vervielfältigt. Ihre Körper wurden dabei vernichtet. Sie sollten ruhen, bis sich ihnen ein anderes Intelligenzwesen nähert. Da sie niemals den Drang ins All besessen hatten, war ihnen auch nie bewusst, dass unendlich viele unterschiedliche Wesen und Völker im Universum existierten. Für sie gab es nur die »Sternenteufel«, die ihren Planeten völlig zerstört hatten. Erst 5000 Jahre später setzten ihre Maschinen die ersten Pflanzensporen zur Rekultivierung aus.
Als der Kommandant des Explorers, Nahaj Lhiuso, den Schacht erkundet, erweckt er unabsichtlich die sechs Ureinwohner, die ihn mit den »Sternenteufeln« gleichsetzen und ihre Rache durch ihn und andere erfüllen möchten. Dabei setzen sie Bewusstseinssplitter in die Übernommenen ein, die sich dann mit einem der Sechs identisch fühlen. Das ursprüngliche Bewusstsein wird dabei zerstört.

Rimoan erkennt die Tragik des Geschehens, und zu ihrer eigenen Verwunderung empfindet sie Mitleid mit den Achrankanis, was sie jedoch nicht daran hindert, gegen die sechs Kugeln vorzugehen. Zwar versucht sie, eine Verständigung herbeizuführen, als sie jedoch erkennt, dass die Achrankanis zu sehr in ihrem Hass gegen alles Fremde aus dem All verstrickt sind, vernichtet sie die letzten Überlebenden des Planeten. Dabei sterben mit Ausnahme von Shoy Druganow, der von Echn ein gewisses Maß an Eigenständigkeit aus Neugierde gewährt wird, alle Übernommenen. Rimoan verschwindet über einen in ihren Anzug integrierten Materietransmitter.

taschenbuch/kreuzzug_des_boesen.txt · Zuletzt geändert: 2018/12/13 11:52 (Externe Bearbeitung)