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heft:attacke_der_mikrowesen_-_terra

  Titel:Attacke der Mikrowesen
Autor: Hans Kneifel
Reihe:Terra Band 369
Originaltitel
Titelbild:Karl Stephan
Verlag:Moewig, Rastatt 1964

Liebe SF-Freunde!
 
Immer wieder treten junge Leser an uns heran, mit der Bitte, wir möchten doch einmal an dieser Stelle eine Erklärung dessen abgeben, was der Komplex „Science Fiction“ im Grunde eigentlich alles beinhaltet.
Wie Sie sich gewiß erinnern werden, brachten wir vor kurzem einen „Abriß über die Geschichte der Utopie“ von H. Bodenschatz. Was wir nun heute und in den folgenden Bänden tun wollen, ist folgendes:
Wir lassen H. W. Mommers und Hubert Straßl, die namhaften Mitarbeiter am Wiener Fan-Magazin PIONEER zu Wort kommen, die eine interessante Analyse über das Wesen der SF angestellt haben. (Diese Analyse bildet übrigens auch das Vorwort zu der eben erschienenen neuen SF-Anthologie des Heyne-Verlages.) Hier nun der erste Teil der Analyse:
„Schleimige Monstrositäten in radioaktiven Abgründen zwischen den Dimensionen von Raum und Zeit. Zeitspiralen, die hurrikanartig durch die endlosen Schluchten zwischen den Sternen wandern und die Zukunft zur Mitvergangenheit und die Vorvergangenheit zur Gegenwart machen können. Saugnapfbehaftete Intelligenzen mit Glotzaugen und Bockshörnern. Kühne Raumpiraten und wackere Raumpolizisten. Mädchen, die in Raumanzügen einsam in der interplanetarischen oder gar interstellaren Leere pendeln und ihrer Prinzen harren – in eisiger Umarmung des Kosmos. Und schließlich der Wissenschaftler, der, dem alten Goetheschen Zitat folgend, die Dämonen erweckt, deren er dann nicht mehr Herr wird!
Diese Vorstellung ist verbreitet und stabiles Gedankengut geworden, seit die Science Fiction ihren großen Kreuzzug durch die deutschen Lande angetreten hat. Im Grunde genommen ist sie nur ein Äquivalent zur kleinbürgerlichen Idee des Wilden Westens oder zur Piratenromantik der vergangenen Jahrhunderte, nur, daß sich die Horizonte erschöpften und neue, größere an ihre Stelle traten. Zur Romantik des uralten Trios: Held, Schurke, schöne Frau! addiere sich nun Unendlichkeit des Raumes und Flexibilität der Zeit, was in anderen Worten heißt: Der Phantasie bleiben nur noch spärliche Grenzen!
Aber ist dies wirklich Science Fiction?
Ist diese Wildwestromantik des Atom- und Raumzeitalters wirklich das, was einen gewissen Teil der Leserschaft unter dem Begriff SF begeistert? – Ein Begriff, der Klubs in aller Welt hervorgebracht hat, die sich jährlich auf Cons treffen: er wird, und das ist die traurige Tatsache, nach seinem Beiwerk beurteilt! Wollen wir uns diesem Begriff auf eine interessante Art und Weise nähern.
Science Fiction ist schon zu oft erklärt worden, als daß es einen Sinn hätte, eine neue Definition zu finden. Aber blicken wir hinein in die Welt der SF-Größen, in die Welt jener, die die SF schaffen und ihre Prinzipien nutzen, die sie erdichten und erdenken, die die Möglichkeiten im Menschen und im Kosmos sehen. Überlegen wir, wie sie ihr Werk bezeichnen, und versuchen wir, daraus einen Schluß zu ziehen.“
Wie die bekannten SF-Autoren ihre Werke selbst betrachten, erfahren Sie in der nächsten Woche an dieser Stelle. Bis dahin viele Grüße von der
 
SF-Redaktion des
Moewig-Verlages
Günter M. Schelwokat

Inhalt:

  • Der Bote der Angst
  • Die letzte Landung der PHANTOM
  • Attacke der Mikrowesen
  • Das letzte Wort
  • Das oberste Prinzip
  • Justizirrtum
heft/attacke_der_mikrowesen_-_terra.txt · Zuletzt geändert: 2019/06/30 19:37 von Steffen Glavanitz