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heft:die_daemonen_aus_dem_eis

Titel: Die Dämonen aus dem Eis
Autor: Robert Lamont Originaltitel
Reihe:Professor Zamorra Band 48
Titelbild:Roland Winkler
Verlag Bastei, Bergisch Gladbach 1976

Willem Dycksen saß über das Mikroskop gebeugt und untersuchte einen winzigen Gesteinsbrocken. Dycksen gehörte einer der wenigen niederländischen Forschungsstationen in der Antarktis an. Andere Staaten waren mit weit mehr Stützpunkten auf dem Südpol vertreten. Außer Dycksen zählten noch acht weitere Wissenschaftler zu dem kleinen Team an der Marguerite Bay von Graham-Land. Dycksen knurrte zufrieden über sein Ergebnis. „Ohne Zweifel Molybdän“, raunte er. „Das ist sensationell!“ Er stand auf, streckte sich und durchquerte das Labor. Die Klimaanlage funktionierte lautlos. Ehe er die wie ein Iglu unter die Erdoberfläche gebaute Station verließ, schlüpfte er in seinen Fellmantel. „Dopper! Niejhoff!“ brüllte er und trat auf den kleinen Vorplatz hinaus, wo sich eine riesige Nebelwand in der Dunkelheit vor ihm auftürmte. Doch er erhielt keine Antwort. Der Atem, der vor seinem Mund stehenblieb, gefror in Sekundenschnelle. Plötzlich knackte es unter seinen Schuhsohlen. Dycksens Blick wanderte zu der harten Eisdecke hinunter. Seine blauen Augen weiteten sich. Ein Knochengerippe lag da. Dycksen Kopf fuhr herum. Wo waren seins Kollegen, die anderen Mitglieder des Teams? „Kloosen, Peeters!“ schrie Willem Dycksen beunruhigt. Wo kam das Skelett her? Was war passiert? Es war still, gespenstisch still . . .
Da vernahm er ein leises Raunen, das schnell stärker wurde. Solche Musik hatte er noch nie vorher gehört. Er mußte an die anderen Stationen denken. Etwa einhundertzwanzig Meilen von der holländischen Mineralogen Station befand sich das Iglu der chilenischen Strahlenforscher. Eine eigenartige Vibration lag in der Luft. Ein feines, leichtes Summen. Aus dem weißlichen Dunst materialisierten sich plötzlich Gestalten.

heft/die_daemonen_aus_dem_eis.txt · Zuletzt geändert: 2018/01/14 19:53 von Steffen Glavanitz