Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


heft:die_rache_der_daemonin

Titel:Die Rache der Dämonin
Autor: John P. Vanda
Reihe:Vampir-Horror-Roman Band 233
Originaltitel
Titelbild:Nikolai Lutohin
VerlagPabel, Rastatt 1977

Die Schritte des Grafen Eugène Vallois hallten hohl in dem alten Gewölbe wider. Die Laterne in der Hand des großgewachsenen Vierzigers warf ihr Licht auf nackten, kaum behauenen Stein. Das war nicht weiter verwunderlich: Graf Vallois befand sich im tiefsten Bereich seines Schlosses in der Picardie. Niemand hatte es bemerkt, als er vor zehn Minuten seine Gemächer oben verlassen hatte, um zu mitternächtlicher Stunde die halbverfallenen, feuchten Verliese zu betreten. Der Gang machte jetzt einen Knick und führte gleichzeitig schräg nach unten. Ein paar große schwarze Fledermäuse flatterten auf, als das Laternenlicht auf sie fiel. Der Graf zuckte zusammen. Eines der unheimlichen Tiere hatte sein Haar gestreift, das beinahe bis auf die Schultern fiel und seltsamerweise schon total grau war. Graf Vallois atmete ein paar Mal tief durch, ehe er mit neuer Energie seinen Weg fortsetzte. Doch seine Hände zitterten, und das Zittern übertrug sich auf die Laterne: wie verrückt tanzte der Schatten über die steinernen Mauern. Eine neue Biegung des Ganges- und dann stand Graf Vallois vor einem Durchbruch in der Mauer; im romantischen Stil war der Bogen aufgeführt. Der Graf musste sich tief bücken, um durchzukommen. Er hatte das Ziel seiner nächtlichen Wanderung erreicht. Genau in der Mitte des nur drei mal drei Meter großen Kerkers blieb er stehen. Als er die Laterne abstellte, fiel ihr Licht auf eien Quadratische Steinplatte im Boden, an der ein starker schmiedeeiserner Ring befestigt war. Mit Mühe hob der nächtliche Besucher die Platte an, und schob sie zur Seite. Der Rum darunter war nicht groß und vollkommen leer. Jetzt glitt ein düsteres Lächeln über das ausgemergelte Gesicht des Grafen.

heft/die_rache_der_daemonin.txt · Zuletzt geändert: 2016/12/21 10:25 von Steffen Glavanitz